Familienbegleitende Pflegeplätze (fPU)
Im Pflegeelternverein Steiermark/affido gmbh wurde das Konzept der familienbegleitenden Pflegeplatzunterbringung vor nunmehr 15 Jahren entwickelt. Die Unterbringung auf einem familienbegleitenden Pflegeplatz ist gedacht, wenn ambulante Hilfen nicht ausreichen, um eine dem Kindeswohl entsprechende Versorgung im Herkunftssystem zu sichern.
Als wichtigstes Kriterium für diese Form der Pflegeplatzunterbringung gilt, dass nach Einschätzung des Jugendamtes die Rückführung der Kinder realistisch und absehbar ist. Natürlich muss auch die Bereitschaft der leiblichen Eltern(-teile) zur Kooperation gegeben sein sowie ihre Fähigkeit, an einer Veränderung zu arbeiten. Vorausgesetzt wird eine qualitätsvolle Beziehung zwischen Kind und Eltern(-teil). Nicht aufgenommen werden können Kinder, deren Schutz bei Kontakten zur Herkunftsfamilie nicht gewährleistet ist (z.B. durch (sexuelle) Gewalt, schwere Suchtproblematik oder schwere psychische Erkrankung der Eltern).
Es braucht einen genauen Hilfeplan
In der fPU sollen die Eltern nach einem genauen Unterbringungskonzept (Hilfeplan) befähigt werden, stabile und für die Entwicklung ihres Kindes förderliche Bedingungen zu schaffen. Damit es zu keinem Beziehungsabbruch zu den leiblichen Eltern kommt, müssen diese während der gesamten Pflegedauer so präsent sein, dass sie die Elternrolle nicht an die Pflegeeltern verlieren. Die Unterbringungszeit soll so kurz wie möglich sein und ist mit einem Jahr begrenzt.
Sorgfältige Auswahl der familienpädagogischen Pflegepersonen
Die speziellen Erfordernisse dieser Unterbringungsform machen eine sorgfältige Auswahl der Pflegefamilie (Passung) notwendig. Praktische Aspekte (Erreichbarkeit für die leiblichen Eltern, Vermeidung eines Kindergarten- oder Schulwechsels), die Familienkonstellation (Alter, Anzahl der Kinder) sowie das Ressourcenprofil der Pflegefamilie werden berücksichtigt. Eine konkurrenzfreie Beziehung zwischen leiblichen Eltern und FamilienpädagogInnen soll im Idealfall ein Lernen am Modell begünstigen.
Unterbringungskonzept und Betreuungskonferenz
Ein Unterbringungskonzept ist die Grundlage einer konsequenten Umsetzung der Veränderungsschritte in der Herkunftsfamilie.
Einmal im Monat findet eine gemeinsame Betreuungskonferenz aller Beteiligten statt. So kann auf mögliche Schwierigkeiten (zum Beispiel Unregelmäßigkeiten bei den Besuchskontakten, unzureichende Versorgung der Kinder) reagiert werden.